Werke von Franziska Hünig im Bundesrat Kunst im Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Kontrollverlust

Foto:  Malu Dreyer, Franziska Hünig, Oliver Kornhoff

© Bundesrat | Frank Bräuer

Bundesratspräsidentin Malu Dreyer eröffnete am 31. März 2017 im Bundesrat eine Ausstellung der Künstlerin Franziska Hünig. Ihre Werke aus fotografischen und malerischen Elementen treten in Dialog mit einem sonst eher nüchternen Raum neben dem Plenarsaal und zeigen das Wechselspiel zwischen Strenge und Leichtigkeit.

Kunst im Bundesrat rotiert: Wie seine Vorgänger setzt auch das Präsidentenland Rheinland-Pfalz im Jahr seiner Bundesratspräsidentschaft eigene künstlerische Akzente. Die Wahl fiel dabei auf Werke von Franziska Hünig.

"Ich habe mich mit großer Überzeugung für diese Künstlerin entschieden, denn ihre Arbeit bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Das ist ungewöhnlich reizvoll und anregend", sagte Bundesratspräsidentin Malu Dreyer bei der Eröffnung der Ausstellung.

"Bei der Kunst von Franziska Hünig wechseln sich von ihr gesteuerte Aktionen ab mit dem Zulassen der Eigendynamik des Materials. Dieses Thema verhandelt die Künstlerin sowohl beim Auftragen der Farbe als auch bei der Installation der Arbeiten im Raum. Der Arbeitsprozess ist für sie immer ein Nachdenken über Malerei, bei der sie eine Art geplanten Zufall nutzt", so Dreyer.

Kunst im Dialog mit Architektur

Für ihre Arbeiten im Lichthof West nimmt Franziska Hünig das Motiv der Fenster auf, die für die Architektur charakteristisch sind. In den zugemauerten Fensternischen installierte sie acht Arbeiten, die aus fotografischen und malerischen Elementen bestehen. Die fotografischen Elemente sind fragmentarisch und nicht eindeutig erkennbar. Sie verweisen auf den Blick nach draußen, zum Beispiel in den Himmel, oder sie zeigen Fenstermotive oder Verweise auf Schrift. Die malerischen Elemente erzeugen eine Balance zwischen Kontrolle und Kontrollverlust. Der Farbauftrag variiert von sehr dünner, aquarellhaft fließender Farbe bis zu dichten, reliefartigen Farbsetzungen.

Im Malprozess bezieht Franziska Hünig zufällige Strukturen ein, die zum Beispiel entstehen, wenn die Farbe fließt oder mit einer Rakel geschoben wird. Auch die Installation der Planen in den Fensternischen folgt dem Prinzip der Abwechslung zwischen Strenge und Leichtigkeit. Einige Planen sind genau an die Maße der Nischen angepasst, andere hängen locker nach unten über die Fensterkante hinaus.

Meisterschülerin wirkte in Rheinland-Pfalz

Franziska Hünig wurde in Dresden geboren und lebt in Berlin. Sie studierte an der Universität der Künste Berlin, wo sie 2003 den Abschluss einer Meisterschülerin erwarb. 2013 arbeitete die Künstlerin im Rahmen eines 6-monatigen Stipendiums des Künstlerhauses Schloss Balmoral in Rheinland-Pfalz.

Ausstellung bis Ende September

Die Ausstellung ist bis zum 30. September 2017 im Lichthof West des Bundesratsgebäudes zu sehen. Interessierte Besucher können über den Besucherdienst einen Besichtigungstermin vereinbaren.

Bildergalerie

Stand 31.03.2017

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