50. Todestag von Konrad Adenauer Was Konrad Adenauer mit dem Bundesratsgebäude verbindet

Foto: Konrad Adenauer

© Presse- und Informationsamt der Bundesregierung | Georg Munker

Wer die Eingangshalle des Bundesrates betritt, stößt dort auf Konrad Adenauer. 2002 wurde hier eine Gedenktafel zu seinen Ehren angebracht. Aber warum? Im Gegensatz zu vielen späteren Kanzlern wie Kohl, Brandt und Schröder war er doch niemals Mitglied oder gar Präsident des Bundesrates?

Das nicht – aber er war Mitglied zweier anderer Parlamente, die im selben Gebäude tagten. Als Adenauer 1917 zum Oberbürgermeister von Köln gewählt wurde, war der 41-Jährige das jüngste Stadtoberhaupt im Land Preußen. 1918 wurde er in dieser Funktion Mitglied des PREUSSISCHEN HERRENHAUSES – der ersten Kammer des preußischen Parlamentes, für die das heutige Bundesratsgebäude 1904 ursprünglich auch erbaut worden war. Adenauer war eines seiner wenigen bürgerlichen Mitglieder.

In der Weimarer Republik wurde Adenauer dann 1921 Vorsitzender des Preußischen Staatsrates, der zweiten Kammer des nun demokratischen preußischen Parlamentes. Seine Abgeordneten tagten ebenfalls im Plenarsaal an der Leipziger Straße.

Hier setzte er sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden legalen Mitteln gegen die Machtübernahme der Nationalsozialisten zu Wehr, die ihn daher 1933 auch sofort aus allen Ämtern vertrieben.

Nach Ende des Krieges wurde er 1949 Vorsitzender des Parlamentarischen Rates, der die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland entwarf.

Foto: Gedenktafel in der Eingangshalle des Bundesrates

Gedenktafel für Konrad Adenauer in der Eingangshalle des Bundesrates

© Bundesrat

Damit ist er einer der Väter unseres föderalen Systems und der Institution Bundesrat. Dem blieb er auch nach seiner aktiven Zeit als Bundeskanzler verbunden – nach seinem Rücktritt nutzte er ein Büro im Bonner Bundesratsgebäude.

Mit dem Umzug des Bundesrates nach Berlin im Jahr 2000 schloss sich so ein Kreis deutscher Parlamentsgeschichte. Konrad Adenauer sagte, das Preußische Herrenhaus sei von den Parlamenten, denen er angehört habe, das mit dem höchsten Niveau gewesen. Und wie wohl kaum ein zweiter deutscher Politiker hatte er die Möglichkeit zum Vergleich.

Dieser Text stammt aus "Einblick - Beiträge zu Bundesrat und Föderalismus", bestellbar unter: Informationsmaterial

Stand 18.04.2017

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