Stromnetz optimal auslasten
Die Energiewende fordert nicht nur einen Ausbau des Stromnetzes, sondern auch eine bessere Auslastung der bestehenden Netzstruktur. Das ist der Tenor eines Entschließungsantrags Hessens, den das Land am 23. März 2018 im Bundesrat vorgestellt hat, bevor die Vorlage zur weiteren Beratung an die Fachausschüsse überwiesen wurde.
Netzausbau dringend erforderlich
Die zunehmende Anzahl von dezentralen Erneuerbaren-Energie-Anlagen verändere die Planung und den Betrieb der Übertragungsnetze erheblich. Die historisch gewachsene Netzstruktur werde dem nicht mehr gerecht, heißt es in dem Antrag. Ein schnellstmöglicher Netzausbau sei deshalb dringend erforderlich. Um bis dahin den weiteren Zubau von Erneuerbaren-Energie-Anlagen bei zugleich begrenzten Kosten für die Netzstabilisierung zu ermöglichen, müsse das Bestandsnetz optimal genutzt werden.
Sämtliche Potentiale ausschöpfen
Als mögliche Maßnahmen bezeichnet Hessen den Einsatz von Freileitungsmonitoring und Hochtemperaturleiterseilen. Deren Verwendung könne kurzfristig dazu beitragen, die Übertragungskapazitäten von Bestandsleitungen signifikant zu erhöhen. Die Bundesregierung solle deshalb gemeinsam mit den Netzübertragungsbetreibern geeignete Trassen für den Einsatz dieser Technologien identifizieren und dafür sorgen, dass sie zeitnah zur Anwendung kommen.
Weitere Entlastungsmöglichkeiten prüfen
Darüber hinaus verweist das antragstellende Land auf Querregeltransformatoren. Auch sie könnten für Entlastung sorgen. Hessen appelliert daher an die Bundesregierung, gemeinsam mit den Übertragungsnetzbetreibern die Einsatzmöglichkeiten sowie das Entlastungspotenzial von lastflusssteuernden Elementen unverzüglich zu prüfen.
Stand: 23.03.2018