Mit einem Festakt im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums eröffnet Bundesratspräsident Peter Müller (Saarland) am 27. November um 18 Uhr die Ausstellung "Otto Pankok - Sinti Porträts 1931 - 1949" des Vereins Saarländische Galerie - Europäisches Kunstforum e.V.
Zu den Rednern der Feierlichkeit gehören neben dem Vorsitzenden des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, auch die Tochter des Malers, Eva Pankok. Ferenc Snétberger wird die Veranstaltung musikalisch begleiten.
Der Expressionist Otto Pankok (1893 - 1966) ist einer der wichtigsten künstlerischen Chronisten der Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Beeindruckt von dem Lebens- und Freiheitsgefühl dieser Gruppen begann der damals in Düsseldorf lebende Künstler bereits 1931, viele von ihnen zu porträtieren. Nach der Machtergreifung Hitlers nutze er die Kunst, um die Bedeutung von Menschlichkeit darzustellen und seiner Ablehnung des Nationalsozialismus Ausdruck zu verleihen. Als "Stellungnahme im Kampf gegen alles das, was das Leben gemein, sinnlos und eng macht"
, beschrieb Pankok seine Arbeit selbst. Die Nationalsozialisten diffamierten seine Bilder als "entartet", entfernten sie aus den Museen oder vernichten sie ganz. Pankok selbst floh schließlich in die Eifel. Trotz Malverbots setzte er seine Arbeit mit Sinti-Motiven fort. Auch nach Beendigung des Nationalsozialismus riss sein Engagement für die Sinti und Roma nicht ab.
Die Saarländische Galerie hat die Ausstellung gemeinsam mit Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg konzipiert. Sie begleitet den Bau des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma in Berlin. Präsentiert werden die Werke Pankoks in der Zeit
vom 27. November 2008 bis zum 11. Januar 2009
in der Saarländischen Galerie - Europäisches Kunstforum e.V.,
Am Festungsgraben 1, 10117 Berlin,
Di - So, 15 - 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
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