10.08.2018

Bundesratspräsident zum Mauerbau vor 57 Jahren Freiheit und Demokratie sind nicht selbstverständlich

Foto: Michael Müller

© Bundesrat | Sascha Radke

"Operation Rose": Unter diesem Decknamen begann am 13. August 1961 der Mauerbau. Für Bundesratspräsident Michael Müller gehört dieser Gedenktag den Opfern des Mauerbaus, enthält aber auch eine zukunftsweisende Botschaft für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands.

"In Erinnerung an die Teilung der Stadt vom 13. August 1961 bis 9. November 1989 und zum Gedenken an die Opfer der kommunistischen Herrschaft – diese Worte hören wir an jedem Gedenktag des Mauerbaus. Sie bringen prägnant zum Ausdruck, worum es an diesem Tag geht," erklärt Michael Müller: "Wir gedenken der Opfer von Mauer und Stacheldraht, der unzähligen Verletzungen, auch der seelischen, der vielen zerrissenen Familien und menschlichen Beziehungen, der großen Zahl zerstörter Biografien."

Engagement für die Demokratie

Der Bundesratspräsident macht deutlich: "Die bleibende und zukunftsweisende Botschaft dieses Tages ist immer wieder: Auch die jungen Menschen überall in unserem Land müssen die Einsicht beherzigen, dass Freiheit und Menschenrecht, dass Demokratie und Rechtsstaat nicht selbstverständlich sind. Diese für uns unverzichtbaren Werte müssen verteidigt werden, wenn es Not tut. Sie müssen erkämpft werden, wenn sie missachtet werden. Und es gibt immer wieder Menschen, die für die Gewinnung ihrer Freiheit bereit sind, mit dem Leben zu bezahlen. Auch ihnen sind wir es schuldig, dass wir uns für unsere Freiheit engagieren und einsetzen."

Berliner Mauer als Symbol für die Teilung unseres Landes

"Berlin ist auch deswegen die Stadt der Freiheit, weil die Berliner Mauer symbolisch für die Teilung unseres Landes, unseres Kontinents und der ganzen Welt steht," fährt Michael Müller fort. "Dabei darf nicht aus dem Blick geraten, dass Mauern, Zäune, Minenfelder, Wachtürme, scharfe Hunde und Selbstschussanlagen auch zur Realität der innerdeutschen Grenze gehört haben, die immerhin acht der heutigen Länder der Bundesrepublik berührt.

Auch hier sind Menschen gestorben, verletzt oder verhaftet worden, weil sie versucht haben, die unmenschliche Grenzlinie zu überwinden. Mauer war auch dort, und Mauer war ebenso an der DDR-Küste der Ostsee. Mauer war für die Ostdeutschen sogar in den verbündeten Staaten des sowjetischen Ostblocks, die ein weniger rigoroses und brutales Grenzregime übten als die DDR."

Die Antwort auf Abschottung ist Offenheit

Abschließend unterstreicht Müller: "Was Abschottung und Teilung eines Landes bedeuten, hat Deutschland hautnah erfahren. Unsere Antwort auf diese Erfahrung sind Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft, auch und gerade für Menschen in Not. Das ist unsere Lehre aus unserer Vergangenheit, aus der heraus wir neue Mauerprojekte ebenso ablehnen wie das Vorhaben einer Festung Europa. Wir haben es erfahren: es funktioniert nicht. Wir müssen andere, bessere, humane Lösungen finden, wenn es uns denn geboten erscheint."

Ganz knapp

Die Mauer in Berlin war das zentrale Element der deutsch-deutschen Grenze und das Symbol für kalten Krieg und deutsche Teilung. Walter Ulbricht, der DDR-Staatsratsvorsitzende und SED-Parteiführer, hatte in der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 den Befehl zur Abriegelung der Sektorengrenze erteilt. Im Einverständnis mit der Sowjetunion wurde die Mauer gebaut. Am 15. Juni 1961 hatte Ulbricht noch erklärt: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen". Die Unwahrheit, wie sich gut zwei Monate später herausstellte

Fotogalerie: Zeugnisse der Mauer im Stadtzentrum von Berlin

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