Plenarsaal des Deutschen Bundestages
© dpa | Michael Kappeler
Bundesratspräsident Reiner Haseloff nimmt am 27. Januar 2021 an der Gedenkstunde des Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus teil. Das Gedenken steht in diesem Jahr im Zeichen des Jubiläumsjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland"
Dazu der Bundesratspräsident:
"Wir setzen uns auch mit den schrecklichen Seiten unserer Geschichte auseinander, weil sie unser eigenes Miteinander bis heute prägen und die Überwindung ihrer Folgen für das Verhältnis zu unseren Nachbarn bestimmend ist. Die Erinnerung an die nationalsozialistische Herrschaft und das Gedenken an ihre Opfer sind eine moralische Pflicht, die unserem Staat und unserer Demokratie aufgetragen ist.
Diese Pflicht gewinnt sogar noch an Gewicht, weil die Zeitzeugen immer weniger werden. Ihnen sind wir es aber in besonderer Weise schuldig, auch die nachfolgenden Generationen zu erinnern und zu mahnen. Unsere Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten. Gerade darin stellen wir uns unserer Verantwortung, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, wie es uns das Grundgesetz aufträgt."
Aktion #WeRemember
In diesem Geiste hat sich Reiner Haseloff im Vorfeld der Veranstaltung für den Bundesrat an der internationalen Aktion #WeRemember zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar beteiligt. Seit drei Jahren setzen sich hierbei auf Aufruf des Jüdischen Weltkongresses zum Holocaust-Gedenktag weltweit Menschen im Sinne eines "Aufstandes gegen das Vergessen" für eine Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und gegen Antisemitismus ein, indem sie Porträts mit "We remember"-Plakaten veröffentlichen.
Bundesratspräsident Reiner Haseloff beteiligt sich an der internationalen Aktion #WeRemember
© Bundesrat | Frank Bräuer
Reden von Vertreterinnen jüdischen Lebens in Deutschland
Nach einer Eröffnung der Gedenkstunde durch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble wird die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, als Überlebende und ehemalige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland die Gedenkrede halten. Als Vertreterin der dritten Generation nach der Shoah spricht dann die Publizistin Marina Weisband, die als Kind im Zuge der Regelung für Kontingentflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland kam.
Fertigstellung der Sulzbacher Torarolle
Am Ende der Veranstaltung wird die in Israel restaurierte Sulzbacher Torarolle von 1793 in einer feierlichen Zeremonie unter Beteiligung der Repräsentanten der Verfassungsorgane und der Gedenkrednerinnen im Andachtsraum des Bundestages fertiggestellt werden – als Symbol staatlicher Selbstverpflichtung, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und dauerhaft zu ermöglichen.
Die Gedenkstunde wird live unter www.bundestag.de übertragen.