Bereits zum achten Mal trafen sich Schülerinnen und Schüler auf Einladung des Vereins „Model European Parliament“, um eine Sitzung des Europaparlaments zu simulieren. Jeweils acht Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 vertraten als Delegierte einen EU-Staat und debattierten über aktuelle Fragen der Europapolitik. Ähnliche Konferenzen, die das Ziel verfolgen, junge Menschen über Europa zu informieren und für Politik zu begeistern, finden in vielen europäischen Ländern statt.

Modell Europa Parlament
© Bundesrat | Frank Bräuer | 2007
Die erste Konferenz, an der sich 14 Schulen aus 11 Bundesländern beteiligten, wurde im Juni 2000 in Bonn durchgeführt. Seit nunmehr sechs Jahren findet die jährliche Veranstaltung in Berlin statt. Den Auftakt bildete am Dienstag die Eröffnungsrede des stellvertretenden Regierungssprechers, Dr. Thomas Steg, der die 124 Delegierte im Bundespresseamt begrüßte und die Schüler aufrief, den Europapolitikern neue Impulse und Anregungen zu geben.
Die zweitägige Plenarsitzung im Bundesrat war der Höhepunkt des Modells und bildete zugleich den Abschluss der arbeitsintensiven Sitzungswoche, an deren Ende die Verabschiedung einer Vielzahl von Resolutionen stand. Der Forderungskatalog der Nachwuchspolitiker soll anschließend persönlich durch die Delegierten an wichtige Politiker in Berlin übergeben werden.

Modell Europa Parlament
© Bundesrat | Frank Bräuer | 2007
Traditionell steht die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Bundesratspräsidenten. Dr. Harald Ringstorff, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern und amtierender Bundesratspräsident, wurde durch den Direktor des Bundesrates Dirk Brouër vertreten. Er brachte in seiner Ansprache die Hoffnung zum Ausdruck, die Schüler könnten durch die Erfahrungen dieser Woche ermutigt werden, später an den Entscheidungen in der Europapolitik mitzuwirken. Den andächtigen Momenten beim Abspielen der Europahymne folgten konzentrierte Debatten um die von den Ausschüssen erarbeiteten Resolutionen. Auffällig diszipliniert und zielgerichtet wurden die Vorschläge der acht Ausschüsse im Plenum beraten. Die jungen Politiker beschlossen unter anderem den Start einer breit angelegten Werbekampagne für die Europäische Union, um die Menschen für Europa zu gewinnen. Weitere Resolutionen betreffen die Themen Umweltpolitik, Verbraucherschutz und Rechtsradikalismus.