Symbolische Amtsübergabe am Tag der Deutschen Einheit

Foto: Peter Müller und Ole von Beust

© Bundesrat | Michael Rauhe | 2008

Knapp vier Wochen vor Ende seiner Amtszeit hat Bundesratspräsident Ole von Beust das Amt symbolisch an seinen designierten Nachfolger Peter Müller, Ministerpräsident des Saarlandes, übergeben. Anlass boten traditionell die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit, die in diesem Jahr in der Freien und Hansestadt Hamburg ausrichtet wurden.

Obwohl der nächste Bundesratspräsident Peter Müller offiziell noch nicht in sein neues Amt gewählt worden ist, hält er bereits den "Schlüssel" zum Gebäude des Bundesrates in seiner Hand - zumindest symbolisch. Überreicht wurde er ihm vom amtierenden Bundesratspräsidenten Ole von Beust auf dem Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg. Von Beust wünschte seinem Nachfolger Glück und Erfolg bei der Ausführung des Amtes.

Foto: Peter Müller und Ole von Beust

Amtsübergabe am Tag der Deutschen Einheit

© Bundesrat | Michael Rauhe | 2008

Peter Müller erwiderte, er freue sich auf die neue Aufgabe. Angesprochen auf die Frage, welche Akzente er in seiner Amtzeit setzen wolle, hob der Saarländische Ministerpräsident die Verbindung zwischen der Zukunft Deutschlands und der Europäischen Integration hervor. Europa sei unsere Zukunft, so Müller. Er wolle sich auch als Bundesratspräsident für ein bürgernahes Europa mit weniger Bürokratie einsetzen.

Anschließend wechselten kleine Geschenke ihre Besitzer. Peter Müller erhielt zwei FC-St. Pauli-Shirts, die er sich für seine beiden jüngsten Söhne gewünscht hatte. Ole von Beust bekam einen seltenen saarländischen "Kabinettswein" mit der Qualität einer Beerenauslese, dessen Trauben von Mitgliedern der Saarländischen Landesregierung gepflückt worden waren.

Bundesrat mit abwechslungsreichem Programm vor Ort

Foto: Blick auf den Zelteingang mit Menschen davor

Amtsübergabe am Tag der Deutschen Einheit

© Bundesrat | Michael Rauhe | 2008

Der Tradition folgend, wonach die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in dem Land stattfinden, das den Bundesratspräsidenten stellt, hatten vom 3. bis 5. Oktober Bundesrat, Bundestag, Bundesregierung und die 16 Länder ihre Zelte in Hamburgs Speicherstadt aufgeschlagen und zu einem großen Bürgerfest geladen.

Neben dem Auftritt der "beiden Bundesratspräsidenten" konnten die Besucher des Bundesratszeltes in Talkrunden Prominente aus Politik und Kultur auf der Bühne erleben, darunter fünf Ministerpräsidenten, Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, Tagesschausprecher Joachim "Jo" Brauner, Musiker Samy Deluxe und Travestiestar Lilo Wanders.

Foto: Blick auf die Bühne während der Preisverleihung durch den Direktor des Bundesrates (rechts)

Amtsübergabe am Tag der Deutschen Einheit

© Bundesrat | Michael Rauhe | 2008

Mitarbeiter erläuterten den Besuchern die Aufgaben und Funktionen des Verfassungsorgans. Auf besonderes Interesse stieß die "Ahnengalerie", in der alle Präsidenten des Bundesrates seit 1949 aufgeführt sind, ebenso das vielfältige Informationsmaterial. Wer sein neu erworbenes Wissen testen wollte, konnte am Bundesratsquiz teilnehmen und den Hauptpreis, eine Reise nach Berlin, gewinnen.

Durchweg professionell präsentierten sich sechs Hamburger Schülerbands beim Bundesrats-Song-Contest. Nach ihren Auftritten maß ein Applausometer den Beifall des Publikums. Den lautesten Zuspruch bekam die Band The Pupilz, die die Siegprämie von 1000 Euro mit nach Hause nehmen konnte.

Leitmotiv "Kulturnation Deutschland"

Den Auftakt für die offiziellen Feierlichkeiten zum 18. Jahrestag der Deutschen Einheit machte am Morgen des 3. Oktober ein ökumenischer Gottesdienst im Hamburger "Michel", an dem neben dem Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin weitere ranghohe Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teilnahmen.

Foto: Blick in die Kirche (Ole v. Beust, Angela Merkel, Norbert Lammert, Eva Luise Köhler, Horst Köhler (v.r.))

Amtsübergabe am Tag der Deutschen Einheit

© REGIERUNGonline | Guido Bergmann

Beim anschließenden offiziellen Festakt hob Bundesratspräsident von Beust in seiner Rede die Bedeutung der Kultur beim Zusammenwachsen Deutschlands hervor. Kultur trage dazu bei, dass wir uns als Gemeinschaft empfinden. Sie frage nicht nach Zahlen und Statistiken, sondern wecke Emotionen, so von Beust. Kultur schaffe eine gemeinsame Identität von Ost und West und eigne sich nicht für die Unterscheidung zwischen Ossis und Wessis, sondern zeige "uns" als Deutsche und zwar mit "Stolz ohne Überheblichkeit in einem weltoffenen Land", hob der Bundesratspräsident hervor.

Vor allem die jungen Menschen würden sich immer mehr mit ihrem Land identifizieren. Dies habe auch die Fußball-WM gezeigt. So könne es endlich gelingen, "sich der eigenen Geschichte bewusst zu sein und zugleich im Reinen mit Deutschland zu sein".

Deutschland feiert 2009 im Saarland

Der nächste Tag der Deutschen Einheit wird im kommenden Jahr in Saarbrücken gefeiert.


Stand 07.10.2008

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