Die Bundesrepublik Deutschland wird 60 - der Bundesrat feiert mit

(c): dpa / Foto:  Bunte Luftballons während eines Festes vor dem Brandenburger Tor in Berlin

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Die Bundesrepublik Deutschland und damit auch der Bundesrat feiern ihren 60. Geburtstag: Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz offiziell verkündet. Anlässlich des Jubiläums feiert der Bundesrat gemeinsam mit vielen anderen ein großes Bürgerfest am Brandenburger Tor. Mit dabei sind unter anderem Bundesregierung, Bundestag und alle 16 Länder.

Man wollte einen neuen, einen besseren Staat beraten und beschließen. So formulierte es der damalige CDU-Abgeordnete Heinrich von Brentano am 8. Mai 1949 anlässlich der Verabschiedung des Grundgesetzes durch den Parlamentarischen Rat. Es war 23.55 Uhr. Die Stunde null hatte also fast geschlagen, als Konrad Adenauer als damaliger Präsident des Parlamentarischen Rates die "Geburt" des Grundgesetzes offiziell bekannt gab. Mit 53 zu 12 Stimmen hatten sich die 65 Abgeordneten aus den elf westdeutschen Landtagen nach einer langen und turbulenten Debatte für die neue Verfassung entschieden. "Ich musste die Mitglieder des Parlamentarischen Rates wiederholt darauf hinweisen, dass wir (…) nicht über die Zehn Gebote beschließen müssten, sondern über ein Gesetz, das nur für eine Übergangszeit gelten sollte", erklärte Adenauer nach der Abstimmung.

Als Provisorium gedacht

Foto: Blick in den Sitzungssaal

Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland

© REGIERUNGonline | Hubmann

Nach der denkwürdigen Sitzung dauert es noch gut zwei Wochen, bis die Militärgouverneuren der Besatzungszonen das Grundgesetz genehmigt und es alle westdeutschen Länder ratifiziert hatten. Dann erst durfte der Parlamentarische Rat die Verfassung ausfertigen und verkünden: In seiner feierlichen Sitzung am 23. Mai 1949 wurde das scheinbar provisorische Bestehen der Bundesrepublik Deutschland schließlich offiziell besiegelt.

Grundgesetz für wiedervereinigtes Deutschland

Doch Adenauer und viele andere hatten sich getäuscht: 60 Jahre nach seiner Verkündung gilt das Grundgesetz für das wiedervereinigte Deutschland und verkörpert damit noch immer die Bundesrepublik. Zwar hat es seit seiner Verabschiedung 53 Verfassungsänderungen erlebt, aber keine schwere Krise. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hält das Grundgesetz für die beste Verfassung in der Geschichte Deutschlands.

Ein Grund zu feiern

Der diesjährige Verfassungstag ist also nicht nur ein guter Grund, sondern auch ein willkommener Anlass, um das 60 jährige Bestehen der Bundesrepublik Deutschland mit dem großen Bürgerfest am Brandenburger Tor zu feiern. Da der Verfassungstag traditionell auch für die Wahl des Bundespräsidenten bestimmt ist, bietet der 23. Mai 2009 nicht nur ein feierliches, sondern garantiert auch spannendes Programm.

Blick ins Zelt

Bürgerfest 60 Jahre Deutschland

© Bundesrat | 2009

Im Zelt des Bundesrates ist jedenfalls für beides gesorgt. Ab 10 Uhr öffnet es seine Tore für die Besucherinnen und Besucher der Festmeile. Bei ausgewählten Talkrunden erhalten sie direkte Einschätzungen von Spitzenpolitikern der Länder zum 60 jährigen Bestehen der Bundesrepublik. Unter den Gästen befinden sich unter anderem Bundesratspräsident Peter Müller sowie die Ministerpräsidenten Kurt Beck, Wolfgang Böhmer, Christian Wulff und der Regierende Bürgermeister Berlins Klaus Wowereit. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger stellt sich zu einem Gespräch über die Ergebnisse der Föderalismusreform II. Im Laufe des Tages werden in den Gesprächsrunden mit ZDF und 3sat-Moderator Schulze-Hausmann weitere Landespolitiker einen Blick auf die Vergangenheit und Zukunft des Bundesrates werfen.

60 Jahre werden ausgestellt

Zwischendurch haben die Besucher des Zeltes immer wieder Gelegenheit, sich ein eigenes Bild der Geschichte Deutschlands zu machen: Bis zum heutigen Tag führt sie eine Ausstellung durch die vergangenen 60 Jahre und beleuchtet ihre Licht- und Schattenseiten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesrates stehen an den Informationsständen für persönliche Auskünfte bereit. Wer möchte, kann sein Wissen direkt in die Bundesrats-Quizrunden werfen und einen der zahlreichen Preise gewinnen.

Aufgelockert wird das anspruchsvolle Politprogramm von den Musikkabarettisten Geschwister Pfister. Live zu sehen sind außerdem prominente TV-Schauspieler und Künstler wie Nina Petri und der Sänger der Gruppe "Die Prinzen", Sebastian Krumbiegel. Beide nehmen als Mitglieder der diesjährigen Bundesversammlung an der Wahl des neuen Bundespräsidenten teil.

Der Pavillon des Bundesrates befindet sich auf der Straße des 17. Juni in unmittelbarer Nähe zum Sowjetischen Ehrenmal.

Stand 12.05.2009

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