Es war ein ungewohnter Anblick des Plenarsaals - anstelle politischer Entscheidungen und der üblichen Sitzungsriten beherrschten Musik und Literatur vergangenen Samstag den Bundesrat.

Felix Mendelssohn Bartholdy
Die üblicherweise von den Regierungsvertretern der Länder besetzten Reihen waren jedoch so gut besetzt, wie man es an Sitzungstagen in dem Haus gewohnt ist. Die vielen Besucher nutzten die Gelegenheit, um den gekonnt vorgetragenen Stücken zu lauschen.
Felix Mendelssohn Bartholdy wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren und verbrachte seine Jugend in Berlin. Bereits in seiner Kindheit verfasste er kleinere Kompositionen, im Alter von 12 Jahren schon seine erste Sinfonie. Viele seiner Werke - darunter auch die berühmte Ouvertüre zum "Sommernachtstraum" - entstanden in seinem Elternhaus in Berlin, das auf dem heutigen Grundstück des Bundesrates stand.

Felix Mendelssohn Bartholdy
In dem Haus verkehrten bald bedeutende Künstler und Wissenschaftler der Zeit. So war es Treffpunkt für Chopin, die Brüder Schlegel und Humboldt, Heine, Bettina von Armin, Hegel, Weber und Carl Friedrich Zelter. Rund hundert Menschen fanden bei den Sonntagsmusiken im Gartenhaus des Palais Platz.
Dies und vieles mehr erfuhren die Gäste der Jubiläums-Matinee durch den honorigen Vortrag "Reise mit Felix Mendelssohn Bartholdy durch deutsche Länder". Unter dem Anblick der 16 Länderwappen des Plenarsaals und den Klängen des Orchesters verfolgten die Zuhörer den Streifzug Mendelssohns durch Deutschland.