In seiner Begrüßungsrede zeigte sich Böhrnsen sichtlich erfreut vom großen Interesse an der Veranstaltung und nutzte die Gelegenheit, die Rolle der Länderkammer im Konzert der Verfassungsorgane zu verdeutlichen. Zugleich warb der Bremer Bürgermeister für die zentrale Feier am Tag der Deutschen Einheit, die in diesem Jahr in Bremen ausgerichtet wird.

Tag der offenen Tür 2010
© Bundesrat | Jens Wiese | 2010
Anschließend stimmte das "Stadtimmigrantenorchester Bremen" - ein einzigartiger Zusammenschluss von elf Musikern aus verschiedenen Kulturkreisen - mit einem schwungvollen Konzert auf den Tag ein.
Schon kurze Zeit später herrschte großer Andrang vor dem Arbeitszimmer des Bundesratspräsidenten, der dort mit Besuchern über die Aufgaben seines Amtes sprach.
Kreativität gefragt

Tag der offenen Tür 2010
© Bundesrat | Jens Wiese | 2010
Gäste mit Interesse für Architektur und Geschichte kamen in diesem Jahr ganz besonders auf ihre Kosten.
Neben ausführlichen Beschreibungen rund um das historische Bundesratsgebäude verfolgten die Besucher die Entstehung eines großformatigen Gebäudebildes, das ein Künstler im Laufe des Tages anfertigte und erklärte. Am Ende des Tages konnten die Einzelteile des Gemäldes als Souvenir mit nach Hause genommen werden.

Tag der offenen Tür 2010
© Bundesrat | 2010
Auch die jüngsten Gäste ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Sie gestalteten ihren eigenen Bundesrat aus großen Papphäusern, die sie nach Lust und Laune bemalten. Mit extra dicken Filzstiften schufen sie farbenfrohe Abbilder des Hauses.
Zwischendurch verfolgten sie Auszüge aus dem Stück "Die Bremer Stadtmusikanten" der Kammeroper Dresden und Vorstellungen des Berliner Juxirkus.
Quiz-Shows und Debatten
In verschiedenen Quiz-Shows und einer Bundesrats-Rallye über das Veranstaltungsgelände drehte sich alles um das Wissen der Besucher.

Tag der offenen Tür 2010
© Bundesrat | 2010
Die Moderatoren Matthias Killing (SAT.1) und Dirk Böhling (Radio Bremen) forderten ihre Spiel-Kandidaten mit Fragen und humorvollen Aufgaben heraus und belohnten die Sieger mit Preisen, wie etwa Reisen nach Bremen und Bremerhaven.
Natürlich kam auch die politische Debatte nicht zu kurz. Doch anders als sonst im Bundesrat standen dabei nicht aktive Politiker im Vordergrund, sondern junge Mitglieder eines Debattierclubs, die zu verschiedenen Themen rhetorisch gegeneinander antraten. Dabei ging es unter anderem um den Umzug aller Bundesministerien von Bonn nach Berlin und um die Frage, ob der Bundespräsident vom Volk direkt gewählt werden soll.
Olympioniken zu Gast
Publikumsmagnet auf dem Freigelände war der Fackellauf von Sportlern der Special Olympics National Games, die Bundesratspräsident Jens Böhrnsen auf der Außenbühne begrüßte. Auch der amerikanische Botschafter Philip D. Murphy war dafür zu einer kleinen Stippvisite in den Bundesrat gekommen.

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Die Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderung finden vom 14. bis 19. Juni 2010 in Bremen statt. Ihr Veranstalter ist die "Special Olympics Deutschland", der deutsche Ableger der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung.
Athleten der Region Berlin-Brandenburg machten bei ihrem Fackellauf beim Bundesrat Station, bevor sie die Flamme weiter in Richtung Bremen trugen, wo sie schließlich am 14. Juni 2010 entzündet wird.
Treffen mit Walter Momper

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© Bundesrat | Jens Wiese | 2010
Nach einem Rundgang über das Festgelände nahm sich der Bundesratspräsident noch einmal viel Zeit, um mit den Bürgerinnen und Bürgern persönlich ins Gespräch zu kommen. Zusammen mit Walter Momper, dem Präsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses, berichtete er im Plenarsaal über seine Gefühle und Erlebnisse nach dem Mauerfall und bei der Wiedervereinigung und stellte sich dabei den Fragen des Publikums.
Mit Ohrwürmern der 70er und 80er Jahre ließ die Band "ABBA da Capo" auf der Außenbühne den Tag der offenen Tür fröhlich ausklingen.