Hektisches Treiben herrschte im Bundesrat am 16. und 17. November 2011. 140 Schüler des Augsburger Gymnasiums bei St. Anna und des Herder-Gymnasiums in Berlin eilten von Ausschusssitzungen zu Parteitreffen, gaben Interviews oder besprachen sich in kleinen Runden auf den Fluren.

Jugend im Bundesrat
© Bundesrat 2011
Alles wirkte nahezu echt und die Jugendlichen nahmen ihre Rollen als Politiker ziemlich ernst. Auf der Agenda des Planspiels standen ein Gesetzentwurf aus dem Saarland zur Einführung direkter Demokratie auf Bundesebene und zwei Entwürfe der Bundesregierung zum Mindestlohn und der Speicherung von CO2, zu denen der Bundesrat Stellung nehmen sollte. In zahlreichen Sitzungen machten sich die Schüler mit den komplizierten Materien vertraut und rangen in anstrengenden Verhandlungsrunden um Kompromisse mit ihren Länderkollegen und Parteifreunden.
Dabei standen die jungen Politiker unter ständiger Beobachtung kritischer Medienvertreter, die auf großen Pinnwänden und in Nachrichtensendungen die aktuelle Entwicklung kommentierten.

Jugend im Bundesrat
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Mit großer Leidenschaft und beeindruckender Rhetorik trugen die Ländervertreter beim Höhepunkt der Veranstaltung, der Plenarsitzung, ihr Standpunkte zu den drei Themen vor. Dabei wurde jedem Beobachter klar, wie tief sich die Jugendlichen in die Themen eingearbeitet hatten.
Folgt man den Resümees der Teilnehmer, so haben sie in den zwei Tagen realitätsnah erfahren, was ihnen bei Beginn des Planspiels mit den Worten Max Webers auf dem Weg gegeben wurde: "Politik bedeutet ein starkes, langsames Durchbohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich".