Weiterhin sei im aktuellen Bericht die Grundlage der Datenerhebung hin zum Lebensphasenansatz geändert worden. Mit dieser Darstellung würden die strukturellen Ursachen für Armut und Ausgrenzung vernachlässigt und ein Vergleich mit vorherigen Berichten werde erschwert, kritisiert der Ausschuss.
Arbeitsmarkt und Wirtschaft gut, Fachkräftemangel problematisch
Mit dem Armuts- und Reichtumsbericht kommt die Bundesregierung der Aufforderung nach, regelmäßig in der Mitte einer Legislaturperiode einen solchen Bericht vorzulegen.
Der aktuelle Bericht verweist auf die starken Schwankungen in der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre. Seit 2005 jedoch hätten sich die real verfügbaren Einkommen insgesamt positiv entwickelt.

Lebenslagen in Deutschland
© dpa | Stephanie Pilick | 2013
Mit Blick auf die Gesamtentwicklung seit dem letzten Bericht lasse sich eine deutliche Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt konstatieren, der von der Finanz- und Wirtschaftskrise lediglich kurzzeitig beeinträchtig worden sei.
Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gehe jedoch einher mit zunehmenden Schwierigkeiten vieler Unternehmen, geeignetes Personal und Fachkräfte zu finden. Außerdem sei die Kluft zwischen Arm und Reich seit dem letzten Bericht weiter gewachsen.
Der aktuelle Bericht richtet den Fokus seiner Analyse auf soziale Mobilität. Gemeint ist damit die Veränderung der Lebenslagen. Die Bundesregierung begründet diese - von den Bundesratsausschüssen kritisierte - Grundlage der Datenerhebung damit, dass die Erfolgs- und Risikofaktoren in den verschiedenen Lebensphasen eines Menschen unterschiedlich seien.
Weiteres Verfahren
In der Sitzung am 3. Mai 2013 wird der Bundesrat über den Bericht abschließend beraten. Findet die Kritik der Ausschüsse eine Mehrheit, wird sie als Stellungnahme formuliert und der Bundesregierung zur Kenntnisnahme weitergeleitet.