Ein ganz besonderer Wahlsonntag

Foto: Hand, die Wahlzettel in Urne schiebt

© dpa | Fredrik von Erichsen | 2013

Am kommenden Sonntag gibt es einen "Superwahltag" in Deutschland. Die wahlberechtigten Bürger bestimmen den neuen Bundestag und zugleich den neuen Landtag in Hessen. Der Ausgang beider Wahlen kann – zumindest mittelbar – auch Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat haben.

Bei den Landtagswahlen geht es nämlich auch um die fünf Stimmen Hessens im Bundesrat, über die das Land verfügt, weil es mehr als 6 Millionen Einwohner hat. Zwar entscheiden die Hessen in erster Linie über die Zusammensetzung ihres Landesparlaments und darüber, wer im Land regieren soll; indirekt legen sie damit aber zugleich fest, wer im Bundesrat Sitz und Stimme erhält, denn die Mehrheit im Landesparlament bestimmt die Landesregierung, die ihrerseits die Bundesratsmitglieder aus ihrer Mitte bestellt.

Auch für die Länderkammer ist die Bundestagswahl von Bedeutung

Foto: Plakatwand mit Wahlplakaten verschiedener Parteien in Hessen

Kopf-an-Kopf-Rennen in Hessen

© dpa | Arne Dedert | 2013

Auch die gleichzeitig stattfindende Bundestagswahl könnte Auswirkungen auf den Bundesrat haben.

Sollte nämlich "Rot-Grün" künftig die Mehrheit im Bundestag stellen und eine Regierungskoalition bilden, würde dies - anders als aktuell - im Wesentlichen wohl wieder zu gleichgerichteten Mehrheitsverhältnissen in beiden Kammern führen. Dies hängt damit zusammen, dass die "Rot-Grün"-regierten Länder im Bundesrat derzeit die Mehrheit bilden, auch wenn es in der Länderkammer keine Fraktionen oder Koalitionen gibt.

Kopf-an-Kopf-Rennen in Hessen

Foto: Stimmenverteilung im Bundesrat (öffnet neue Seite ...)

Die Zusammensetzung des Bundesrates

© Bundesrat | 2013

Bei den hessischen Landtagswahlen zeichnet sich nach letzten Umfrageergebnissen von Infratest dimap vom 12. September 2013 ein sehr knapper Ausgang ab. Damit ist auch noch völlig unklar, wer die Stimmen des Landes künftig im Bundesrat führen wird.

Die Wahlforscher prognostizieren für die CDU 40 und die FDP 6 Prozent der Wählerstimmen. Die SPD käme auf einen Stimmenanteil von 32 und die GRÜNEN von 12,5 Prozent.

Damit kommt es wohl zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Regierungskoalition und Opposition. Die LINKE wäre nach diesen Prognosen mit lediglich 3,5 Prozent nicht im Landtag vertreten.

Die Spitzenkandidaten

Foto: (v.l.n.r.) Janine Wissler, Tarek Al-Wazir, Thorsten Schäfer-Gümbel, Volker Bouffier und Jörg-Uwe Hahn

Janine Wissler, Tarek Al-Wazir, Thorsten Schäfer-Gümbel, Volker Bouffier und Jörg-Uwe Hahn

© dpa | Boris Roessler | 2013

Spitzenkandidat der CDU ist Volker Bouffier. Der 1951 geborene Jurist ist seit dem 31. August 2010 Ministerpräsident des Landes und seit über 14 Jahren Mitglied des Bundesrates.

Die SPD geht mit Thorsten Schäfer-Gümbel ins Rennen. Der 43-jährige Politologe ist seit dem Jahr 2009 Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD in Hessen.

Die FDP setzt auf den stellvertretenden Ministerpräsidenten Jörg-Uwe Hahn. Der 1956 geborene Hahn ist wie Volker Bouffier Jurist. Er ist seit Februar 2009 Justizminister seines Landes und gehört dem Bundesrat seitdem als Mitglied an.

Die GRÜNEN treten mit der Doppelspitze Angela Dorn und Tarek Al-Wazir an. Angela Dorn ist 31 Jahre alt und studierte Psychologin. Sie ist Sprecherin ihrer Partei für Umwelt, Energie und Klimaschutz in der Landtagsfraktion. Tarek Al-Wazir wurde 1971 geboren und studierte Politikwissenschaften. Seit September 2007 ist er Landesvorsitzender seiner Partei in Hessen.

Auch die Spitzenkandidatin der LINKEN, Janine Wisseler, ist Diplom-Politologin. Die 32-jährige ist Fraktionsvorsitzende ihrer Partei im Hessischen Landtag.

Stand 16.09.2013

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