Ausstellung über 350 Jahre Immerwährender Reichstag zu Regensburg

Foto: Ausstellung

© Bundesrat | Frank Bräuer | 2013

Der Bundesrat wird in seiner Struktur und Funktion nur dann vollständig erschlossen, wenn man auch seine historischen Wurzeln betrachtet. Eine dieser Wurzeln bildet der Immerwährende Reichstag zu Regensburg, der vor 350 Jahren seine Arbeit aufnahm. Im Bundesratsgebäude in Berlin erinnert derzeit eine Ausstellung an die historische Begebenheit.

Die Stadt Regensburg hat hierzu Bilder und historische Dokumente zur Verfügung gestellt, die die damaligen Vorgänge dokumentieren und wieder lebendig werden lassen. Sie sind Teil der Wanderausstellung "Ohne Regensburg kein Europa – Durchbruch zum Föderalismus".

Die offizielle Eröffnung der Ausstellung erfolgte am Rande der Plenarsitzung des Bundesrates am 20. September 2013 durch den Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, Hans Schaidinger, an der auch Bayerns Europaministerin Emilia Müller und der Direktor des Bundesrates, Staatssekretär Gerd Schmitt, teilnahmen. Der Besucherdienst des Bundesrates bezieht die Ausstellung in sein Gästeprogramm für angemeldete Gruppen ein.

Dauernder Gesandtenkongress

Foto: Ausstellungseröffnung

Ausstellungseröffnung

© Emerenz Magerl-Ziegler | 2013

Der Reichstag war die staatsrechtliche Vertretung der Reichsstände, der als eine ständige Einrichtung seit 1663 in Regensburg in Gestalt eines dauernden Gesandtenkongresses tagte.

Er bestand aus drei Kollegien: Dem Kurfürstenkollegium, dem Reichsfürstenrat sowie dem Kollegium der freien Städte (Reichsstädte).

Er war lange Zeit eine nur bei Bedarf vom Kaiser einberufene Versammlung gewesen, die jeweils wieder " verabschiedet" wurde. Auch als Kaiser Leopold I. den Reichstag 1663 einberief, weil er Hilfe gegen einen drohenden türkischen Angriff benötigte, war keine ständige Einrichtung beabsichtigt. Nachdem die Reichshilfe beschlossen war, reisten sowohl Kaiser als auch Fürsten ab und ließen zur restlichen Abwicklung der Geschäfte ihre Gesandten zurück.

So war praktisch ganz von selbst der Reichstag neuer Art entstanden - als eine Versammlung von weisungsgebundenen Bevollmächtigten. Er entwickelte sich zu einem in Permanenz residierenden Gremium, das über die Belange des Reiches mitentschied. Der Versammlungsort befand sich im großen Saal des mittelalterlichen Rathauses. Die Sitzordnung der Stände im Reichssaal war durch ihre Nähe zum Thron bestimmt.

Gesetze, Steuern, Bündnisse

Foto: Staatsministerin Emilia Müller erhält Gruß der Stadt Regensburg

Staatsministerin Emilia Müller erhält den Gruß der Stadt Regensburg

© Emerenz Magerl-Ziegler

Zu den Zuständigkeiten des Reichstages gehörte die Beschlussfassung über die Reichsgesetze, die Auferlegung von Steuern, die Beteiligung bei der Aushebung von Truppen, die Zustimmung zu Bündnissen sowie die Beschlussfassung über Krieg und Frieden. Sein Ende fand der Reichstag mit der von Napoleon erzwungenen Auflösung des Reiches im Jahre 1806.

Stand 17.09.2013

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