Im Anschluss an einen Fototermin hoben Weil und Eterović in ihrem Gespräch zunächst die guten Beziehungen zwischen dem Vatikan, der Katholischen Kirche und Deutschland hervor.

Erzbischof Dr. Nikola Eterović und Bundesratspräsident Stephan Weil
© Bundesrat | Peter Wilke | 2014
Im weiteren Verlauf würdigte der Bundesratspräsident insbesondere die wichtige Arbeit der Katholischen Kirche in über 1900 Schulen und bei der Krankenhausversorgung in Deutschland.
Weitere Themen der Zusammenkunft waren die demografische Entwicklung in Deutschland und der Europäischen Union, das Zusammenleben der Religionen in der Bundesrepublik und die Erweiterung der EU, insbesondere um die Länder Osteuropas und des ehemaligen Jugoslawiens.
Apostolischer Nuntius als Doyen
In vielen Staaten, die diplomatische Beziehungen mit dem Vatikan pflegen, ist der Nuntius (päpstlicher Botschafter) auch Doyen des diplomatischen Corps. Der Begriff Doyen stammt aus dem französischen und bedeutet eigentlich Dekan oder Ältester, wird im weiten Sinn jedoch auch für eine führende Persönlichkeit verwendet. In der Diplomatie bezeichnet er üblicherweise das rangälteste Mitglied in einem diplomatischen Corps. Die Bestimmung des jeweiligen Nuntius als Doyen hilft, Konflikte zwischen den Botschaftern um die Führungsrolle im diplomatischen Corps zu vermeiden.
Der in Jugoslawien geborene Nikola Eterović wurde am 21. September 2013 von Papst Franziskus zum Apostolischen Nuntius in Deutschland ernannt und ist damit seither auch Doyen in der Bundesrepublik. Dem diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls gehört er bereits seit 1980 an.