Dr. Bertschat nahm bei ihrem Besuch unter anderem den Plenarsaal in Augenschein und mit großem Vergnügen auch auf dem Stuhl des heutigen Direktors des Bundesrates Platz.
Das Zusammentreffen war nicht nur menschlich ein besonderes Ergeignis, sondern trug durch die Möglichkeit der Einsichtnahme in mitgebrachte Original-Baupläne auch dazu bei, dass manche noch vorhandene Wissenslücke über das Preußische Herrenhaus im 19. Jahrhundert geschlossen werden konnte.
Fontane und die Eiben

Dr. Bertschat konnte historische Wissenslücken schließen
© Bundesrat | Frank Bräuer | 2014
Nun ist auch klar, warum Theodor Fontane in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" ein ganzes Kapitel den Eiben-Bäumen im Garten des Hauses Leipziger Straße 3 – dem heutigen Grundstück des Bundesrates – widmete. Dr. Ludwig Metzel war nämlich ein großer Förderer von Theodor Fontane und verschaffte diesem unter anderem seine erste Korrespondentenstelle in London. Die enge Verbundenheit der beiden ist in mehreren, noch im Original erhaltenen Briefen in einer dicken Dokumentenmappe nachzulesen.
Den Neubau des Herrenhauses in den Jahren 1899-1904 hat Dr. Metzel leider nicht mehr miterlebt. Er verstarb bereits 1895.
Wozu eine Grippeschutzimpfung auch noch gut ist
Seine Urenkelin besichtigte das Gebäude, das sie zuvor noch nie betreten hatte, mit großem Interesse und sicher auch ein paar nostalgischen Erinnerungen. In einem anderthalbstündigen Hausrundgang erfuhr sie von Antje Lorenz, der Leiterin des Besucherdienstes des Bundesrates, alles Wissenswerte über die Geschichte des neuen Herrenhausgebäudes.

Marie-Luise Bertschat und Antje Lorenz im Plenarsaal
© Bundesrat | Frank Bräuer | 2014
Die erste Kontaktaufnahme der beiden entsprang übrigens einem bloßen Zufall. Bei der jährlichen Grippeschutzimpfung erfuhr Lorenz im Herbst 2013 durch den behandelnden Betriebsarzt, dass seine Mutter die Urenkelin von Dr. Ludwig Metzel ist.
Lorenz, immer auf der Suche nach Geschichte und Geschichten rund um das Herrenhausgebäude, nahm diese Information mit großem Interesse auf und besuchte Dr. Bertschat wenig später in ihrem Haus in Berlin-Zehlendorf. Wozu so eine Grippeschutzimpfung doch gut sein kann.