Die Bundesolympiade war in diesem Jahr wieder einmal mehr als ein bloßer Sprachwettbewerb. Sie hatte den Charakter eines großen Festes der russischen Sprache und Kultur. Ihren Höhepunkt fand sie in einer Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais. Mehrere Tanz- und Musikensemble brachten die russische Kultur ins Zentrum von Trier.
Die Geburtsstunde der Förderpreise
Staatssekretär Thomas Kralinski, Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund und Mitglied der Deutsch-Russischen Freundschaftsgruppe des Bundesrates, überreichte die Förderpreise an die Erstplatzierten.

Tanz- und Musikensemble während der Vorführung
© Studio Höffler
Die Idee für die Preise des Bundesrates entstand im Jahr 2007 bei einem Treffen der beiden Deutsch-Russischen Freundschaftsgruppen von Bundesrat und Föderationsrat im Hamburger Rathaus. Zufällig tagte zur selben Zeit in einem benachbarten Sitzungssaal das Deutsch-Russische Jugendregionalparlament. Eine russische Teilnehmerin und ein deutscher Teilnehmer berichteten den Freundschaftsgruppen über ihre Sitzung. Dabei bedauerten sie, dass leider viel zu wenige deutsche Schülerinnen und Schüler die russische Sprache erlernen.
"Die Mitglieder der Freundschaftsgruppe des Bundesrates waren vom Vortrag der beiden Jugendlichen so beeindruckt, dass sie noch im Rahmen ihrer Sitzung in Hamburg beschlossen, das Russischlernen zu fördern", erklärte Kralinski auf der Abschlussveranstaltung - die Geburtsstunde der Förderpreise. Gerade jetzt, wo die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland aufgrund der politischen Lage nicht ganz einfach seien, setzten junge Menschen mit der Entscheidung, Russisch zu lernen, ein wichtiges Zeichen. Es sei unerlässlich, dass die Menschen und insbesondere die jungen Generationen beider Länder im Gespräch blieben, so Kralinski.
Qualifikation für die internationale Olympiade
Seit 1978 führt der Deutsche Russischlehrerverband e.V. alle drei Jahre eine Bundesolympiade der russischen Sprache durch. Sie zählt zu den bedeutendsten Sprachwettbewerben für Russischschülerinnen und Russischschüler in Deutschland. Nur die besten unter ihnen werden zu dem Bundeswettbewerb zugelassen. Davor müssen sie sich bei Landesolympiaden für die Teilnahme qualifizieren. Der Bundeswettbewerb dient als Qualifikation für die internationale Olympiade, die in der Regel im Folgejahr am Puschkin-Institut in Moskau stattfindet.
In diesem Jahr stand die Russischolympiade unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, Vera Reiß.