"Von der Erinnerung hängt es ab, ob Menschen die Lehren aus der Vergangenheit beherzigen", betonte Dreyer. Die Demokratie in Deutschland sei stark und wehrhaft, aber nicht selbstverständlich. "Wir müssen sehr sensibel für aktuelle Gefährdungen sein. Das gehört für mich zu den Lehren aus der Vergangenheit", so die Bundesratspräsidentin.
Gerade in diesen Tagen sei leider zu erleben, wie schmal der Grat zwischen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus verlaufe. Das zeigten aktuelle unerträgliche Äußerungen zum Berliner Holocaust-Mahnmal und zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. "Wir werden gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus mit aller Entschiedenheit kämpfen, ganz gleich in welchem Gewand sie daherkommen", sagte die Bundesratspräsidentin.
Für die allermeisten Menschen in Deutschland sei die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur weit entfernt, sie hätten das Glück, in einer funktionierenden und stabilen Demokratie zu leben. "Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen unsere Geschichte kennen und wissen, welche Verbrechen begangen wurden. Deshalb müssen wir die Erinnerungskultur weiter stärken", unterstrich Dreyer.
Sie sei froh und auch stolz darauf, wie viele Menschen sich dafür einsetzten, dass die Erinnerungen an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig blieben. Dies machten auch die vielen Veranstaltungen und Initiativen rund um den diesjährigen Gedenktag wieder deutlich.