Am Morgen traf Malu Dreyer mit der Außenministerin Argentiniens, Susana Malcorra, zusammen. Dreyer tauschte sich mit der Ministerin ebenso wie mit ihren vorherigen Gesprächspartnern über die Liberalisierung und Weltmarktintegration Argentiniens unter der neuen Regierung aus, insbesondere über mögliche außenwirtschaftliche Kooperationen.
Neue Wege für außenwirtschaftliche Kooperationen
Ein Beispiel einer Wertschöpfungskette zwischen Argentinien und Deutschland zeigte der Besuch der Produktionsstätte von SCHOTT Envases Argentina in Buenos Aires, einer Tochter der SCHOTT AG. Die Produktionsstätte trägt nicht nur zum Umsatz des Gesamtunternehmens bei, es wird auch hochwertiges Rohglasmaterial aus Deutschland zu Ampullen verarbeitet und nur auf dem regionalen Markt in Argentinien, Uruguay und Paraguay verkauft. „Aus deutscher Perspektive ist das eine Wertschöpfungskette, die entgegengesetzt zu dem uns meist bekannten Verlauf liegt. Das zeigt, wie wir voneinander profitieren können – in uns bekannten Weisen, aber auch auf neuen Wegen“, erläuterte die Bundesratspräsidentin.
Grundvoraussetzung sind gute Nachwuchskräfte

Austausch im argentinischen Außenministerium
© Staatskanzlei Rheinland-Pfalz
„Eine funktionierende Wirtschaft braucht, egal wo auf der Welt, gut ausgebildete Nachwuchskräfte“, betonte Malu Dreyer. Deshalb besuchte sie am Mittwoch auch die Deutsche Schule „Instituto Ballester“, die Schüleraustausche nach Deutschland ermöglicht. 2011 erhielt die Schule das Qualitätssiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“. Eine Besonderheit ist das Berufsbildungszentrum, das in Kooperation mit der Auslandshandelskammer eine duale Ausbildung ermöglicht. Rund 35 junge Menschen bildet die Schule jährlich in kaufmännischen Ausbildungsberufen aus. „Das System der dualen Ausbildung etabliert sich zunehmend in anderen Ländern. Darauf können wir stolz sein. Auch im Bildungsbereich gibt es viel, was wir voneinander lernen und wo wir uns gegenseitig unterstützen können“, erklärte die Bundesratspräsidentin. In individuellen Gesprächsrunden diskutierten sie sowie Vertreter und Vertreterinnen ihrer Delegation zudem mit Schülern und Schülerinnen über deren Erfahrungen bei der Bildung und Ausbildung.
Außerdem sprach Dreyer mit Schülerinnen und Schülern des Instituts, die in einem deutschsprachigen Kinderheim untergebracht sind. Die in sozial schwachen und in Not geratenen Kinder werden dort verpflegt, gekleidet und erhalten eine Schulausbildung. „Jedes Kind verdient eine Chance, wozu das Kinderheim einen zentralen Beitrag leistet", lobte die Bundesratspräsidentin.