Tillich habe sich um den Bundesrat und die Interessen der Länder besonders verdient gemacht, erklärte Michael Müller. Ob als Ausschussmitglied, Ausschussvorsitzender oder als Vorsitzender der deutsch-russischen Freundschaftsgruppen. Das Amt des Bundesratspräsidenten habe er würdevoll und mit großem Engagement ausgeübt, unterstrich Müller.
Zeit für etwas Neues
Der sächsische Ministerpräsident hatte Mitte Oktober seinen Rücktritt angekündigt und erklärt, sein Amt in jüngere Hände geben zu wollen. Tillichs Partei, die CDU, hatte bei der Bundestagswahl in Sachsen eine historische Niederlage erlebt. Die AfD war stärkste Kraft geworden.
Ministerpräsident Stanislaw Tillich am Rednerpult
© Bundesrat | Henning Schacht
"Für eine gute Zukunft Sachsens sind auch neue Antworten wichtig. Es braucht den Mut, gewohnte Bahnen zu verlassen. Wir dürfen nicht im Gestern und Heute gefangen sein. Nach 27 Jahren in aktiver Verantwortung fällt mir das schwerer. Ich weiß, dafür braucht es neue und frische Kraft, " erklärte Tillich seine Entscheidung.
Er ist seit 2008 Regierungschef des Freistaates Sachsen. Die Wahl des neuen Ministerpräsidenten ist für den 13. Dezember 2017 geplant.
Brücken bauen - Motto als Bundesratspräsident
Tillich mit dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck
© Bundesrat | Henning Schacht
Den Vorsitz des Bundesrates führte Tillich vom 1. November 2015 bis 30. Oktober 2016. "Brücken bauen" war das Motto seiner Amtszeit. Getreu diesem Motto setzte sich Stanislaw Tillich intensiv für die Stärkung und den Ausbau der internationalen Beziehungen des Bundesrates ein.
Bislang einzigartig: Der damalige Bundesratspräsident empfing am 27. November 2015 Deutschlands Staatsoberhaupt in der Länderkammer. Mit Joachim Gauck sprach zum ersten Mal ein Bundespräsident vor den Bundesratsmitgliedern.