Wilhelm-Lehmbruck-Preis für Rebecca Horn Rebecca Horn für ihr Lebenswerk ausgezeichnet

Rebecca Horn

© Gunter Lepkowski

Wer schon einmal im Bundesrat war, hat sie gesehen: Die drei Grazien von Rebecca Horn. Anmutig pendeln die goldenen Stäbe in der Wandelhalle der Länderkammer. Sie sind nur ein kleiner Teil des großen Werks der 73-jährigen Künstlerin, für welches Rebecca Horn am 24. November 2017 mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg ausgezeichnet wurde. Als erste Frau.

Rebecca Horn war oft die erste Frau: Sie war die erste Professorin an der Berliner Hochschule der Künste. Sie hatte als erste Künstlerin eine Einzelausstellung im Guggenheim Museum New York.

Mit der Verleihung des international renommierten Wilhelm-Lehmbruck-Preises steht sie in einer Reihe mit Joseph Beys, Eduardo Chillida, Jean Tinguely, Richard Serra und Nam June Paik.

Umfassendes Werk mit eigener Poesie

v.r.n.l.: Dr. Söke Dinkla, Direktorin des Lehmbruck Museums, Joachim Sartorius, Moontower Foundation, mit der Urkunde  für Rebecca Horn

Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preises an Rebecca Horn am 24. November 2017. Joachim Sartorius (links) nahm die Urkunde stellvertretend für Rebecca Horn an.

© Frank Vinken | dwb

Für die Lehmbruck-Preisjury ist Horn "eine der eigenwilligsten, innovativsten und experimentierfreudigsten Künstlerinnen Deutschlands". Als Bildhauerin, Zeichnerin, Literatin, Filmemacherin, Video-, Installations- und Performancekünstlerin habe sie in den letzten Jahrzehnten ein umfassendes Werk geschaffen, das eine eigene Poesie des Mechanischen entwerfe.

Das Lehmbruck-Museum würdigt Horns Lebenswerk bis Anfang April 2018 mit der Ausstellung "Hauchkörper als Lebenszyklus". Hauchkörper sind aufrecht stehende meterlange spitze Messingstäbe, die sich sanft hin und her bewegen. Zumindest aus der Ferne betrachtet ergibt sich eine Ähnlichkeit zu den drei Grazien im Bundesrat.

Drei Grazien für die Politik

Blick in die Wandelhalle des Bundesrates

Die Wandelhalle mit den "Drei Grazien"

© Bundesrat | Frank Bräuer

Die drei Grazien im Bundesrat schuf Rebecca Horn im Jahr 2000. Dabei nutze sie die drei Kuppelöffnungen der Wandelhalle und ließ daran drei 15 Meter lange Messingstäbe anbringen, die scheinbar frei schweben und sich leicht bewegen. Die Stäbe seien wie Antennen, erklärte sie. Sie sollten das Oben und Unten miteinander verbinden. Verstärkt wird diese vertikale Beziehung durch einen Spiegel im Boden, der den Blick nach unten in die Höhe zurückwirft.

Die Ausrichtung der Stäbe zu den verglasten Kuppeln und ihre Beweglichkeit, das waren zentrale Elemente für die Künstlerin Rebecca Horn. Sie symbolisierten eine Öffnung des Raumes in unmittelbarer Nähe des Plenarsaals, in dem Politik gemacht wird. Damit verkörpern sie für Rebecca Horn die Möglichkeit eines Umdenkens, eines Neudenkens und Neusehens.

Stand 27.11.2017

360-Grad-Panorama der Wandelhalle mit den "Die drei Grazien":

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