In seiner Rede unterstrich Müller die Bedeutung des Ehrenamtes für eine starke Zivilgesellschaft und eine lebendige Demokratie. Ausdrücklich dankte er deshalb dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und allen, die zur diesjährigen Woche des bürgerschaftlichen Engagements beitragen. "Gerade in Anbetracht der Ereignisse in Chemnitz wünsche ich mir, dass diese Woche noch mehr Menschen in unserem Land dazu motiviert, sich einzubringen. In dieser Woche wird wieder deutlich: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, etwas zu bewegen", unterstrich der Bundesratspräsident.
Ohne bürgerschaftliches Engagement keine Demokratie
Ohne bürgerschaftliches Engagement gebe es keine Demokratie. Möglichst viele Menschen müssten wachsam sein und klar gegen Gewalt, Rassismus und Ausgrenzung einstehen, so Müller. "Ich hoffe, dass die Ereignisse der vergangenen Wochen für viele ein Weckruf waren, sich einzubringen und anzupacken."
Engagement zum Mitmachen
Engagement macht stark. Das ist das Motto der diesjährigen Aktionswoche. Bundesratspräsident Michael Müller machte mit. Im Anschluss an die Eröffnung der Aktionswoche verschaffte er sich ein Bild von der Vielfalt ehrenamtlicher Tätigkeiten: Bei seinem Rundgang über den Engagement-Markt suchte er das Gespräch mit Ehrenamtlichen, die an rund 21 Ständen ein ungewöhnliches Mitmachprogramm boten. So nahm die Initiative Europa-Union Deutschland Wünsche für Europa entgegen, am Stand Faire Woche wurden Ideen zu Klimaschutz gepostet und der Förderverein ökologische Freiwilligendienste lud ein zum Balancetest auf der mobilen Slackline.
Verteidigung der europäischen Werte
Bundesratspräsident Michael Müller bei der Eröffnungsveranstaltung
© BBE / Kerstin Müller
Bis zum 23. September dauert die Aktionswoche. Es ist Deutschlands größte Freiwilligenkampagne. Die Schwerpunkte in diesem Jahr sind digitales Engagement, Zivilgesellschaft in Europa und Engagement in ländlichen Räumen.
Hierzu der Bundesratspräsident: "Wir müssen unsere europäischen Werte gemeinsam verteidigen. Deshalb freut es mich sehr, dass 'Zivilgesellschaft in Europa' ein Schwerpunktthema dieser Woche des bürgerschaftlichen Engagements ist. Viele Menschen setzen sich schon heute kreativ und mit großer Energie für ein geeintes Europa ein und dies wird in der kommenden Woche besonders sichtbar gemacht."
Giffey: Freiwilliges Potential nicht verschenken
Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. "Mit unserer Engagementpolitik wollen wir für das freiwillige und bürgerschaftliche Engagement und für das Ehrenamt gute Rahmenbedingungen schaffen. Jeder, der sich in Deutschland freiwillig engagieren will, soll dazu auch die Möglichkeit bekommen. Dafür wollen wir sorgen. Bürgerschaftliches Engagement lässt sich nicht verordnen. Ich will mich aber dafür einsetzen, dass mehr Freiwillige ihrem Wunsch, sich zu engagieren, nachgehen können. Die Nachfrage ist groß, der Wille ist da – das ist großartig und dieses Potential dürfen wir nicht verschenken", unterstrich Bundesministerin Franziska Giffey.
Bereits seit 2004 organisiert das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement die bundesweite Aktionswoche, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht. Sie soll auf die Bedeutung des vielfältigen Engagements von Millionen Freiwilligen in Deutschland aufmerksam machen. Im Fokus stehen dabei Menschen, die sich eigeninitiativ oder in Unternehmen, Stiftungen, Verbänden oder Einrichtungen unter dem Motto "Engagement macht stark" engagieren.
Das Bürgernetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement ist ein Zusammenschluss aus Bürgergesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das übergeordnete Ziel der mehr als 260 Mitgliedsorganisationen ist die nachhaltige Förderung von Bürgergesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement in allen Gesellschafts- und Politikbereichen.