"Diese Ausstellung gibt einen Einblick in die große, künstlerische Vielfalt, die bei uns im Land zwischen den Meeren zuhause ist", sagte Günther, der auch Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holsteins ist. In seiner Eröffnungsrede am 15. März 2019 würdigte er den Künstler als international anerkannten Vertreter des Neuen Realismus. Nagel stehe für die Strahlkraft der Kunstszene des Nordens, ebenso wie Theodor Storm, Johannes Brahms und Emil Nolde.
Aktualität der Themen

Peter Nagel spricht bei der Ausstellungseröffnung über seine Werke
© Bundesrat | Frank Bräuer
Hochauflösendes Bild (jpeg, 1MB)Die Ausstellung ins Leben gerufen hatte die Direktorin der Kunsthalle zu Kiel, Dr. Anette Hüsch. Sie wies in ihrer Rede auf die Aktualität der Bilder hin: "Immer finden wir eine schnelle Möglichkeit, uns mit den Bildthemen zu identifizieren, oder bestimmte gesellschaftliche Aspekte wiederzufinden. Das zeichnet gute Kunst immer aus: Gute Kunst altert nicht und bringt immer eine hohe Gegenwart mit sich."
Peter Nagel bedankte sich bei allen Beteiligten und nahm Bezug auf den Realismus, dem seine Bilder zuzuordnen sind. "Dieser Realismus begnügt sich nicht mit dem virtuosen Abbilden, sondern er weist über sich hinaus. Und wenn es mir gelingt, kommt eben ein bisschen Achtersinn in die ganze Sache."
Kunst appelliert an Politik
Die Ausstellung Achtersinn (Plattdeutsch für Hintersinn) ist durchzogen von künstlerischen Kommentaren zu unserer Zeit. Es geht um gesellschaftliche Themen wie Geschlechterrollen oder Machtverhältnisse. In seinem Bild "Eisbären" beispielsweise thematisiert Nagel den Klimawandel. Der Künstler selbst sagt, seine Bilder seien realistisch, hätten aber immer eine zweite Bedeutungsebene. Er freue sich deshalb besonders, seine Bilder im Bundesrat, an einem Ort wichtiger politischer Entscheidungen, ausstellen zu dürfen.
Bilder aus über 50 Jahren

"Reflexion anregen" - Nagels Werke in unmittelbarer Nähe des Plenarsaals
© Bundesrat | Frank Bräuer
Hochauflösendes Bild (jpeg, 3MB)Die insgesamt 14 Gemälde sind im Lichthof West, in unmittelbarer Nähe zum Plenarsaal ausgestellt. Sie stammen aus unterschiedlichen Zeiten der künstlerischen Laufbahn des Malers.
In seinen Bildern arbeitet Peter Nagel mit Widersprüchen und Verfremdungen von Gegenständen: Bewegungen friert er ein und verfremdet über Farbwahl und Bildkomposition die detaillierte Gegenständlichkeit seiner Motive.
Der gebürtige Kieler erhielt 2011 den Verdienstorden des Landes Schleswig-Holstein und ist Kulturpreisträger der Landeshauptstadt Kiel.
Fortführung einer Tradition
Schleswig-Holstein führt mit der Ausstellung eine Tradition der Präsidentenländer fort und öffnet mit ihr in der Bundeshauptstadt ein Fenster zu Kunst und Kultur des Landes zwischen den zwei Meeren.
Besuch der Ausstellung
Bis zum 15. Juli 2019 sind die Kunstwerke von Peter Nagel im Bundesrat zu sehen. Einen Teil der Werke zeigt die folgende Bildergalerie.
Die Ausstellung kann im Rahmen von Sonderführungen durch das Bundesratsgebäude besichtigt werden. Dafür ist eine Anmeldung beim Besucherdienst erforderlich.
Eine Übersicht der Besichtigungstermine finden Sie hier...