Bundesratspräsident Daniel Günther bedankte sich für die Schenkung des norddeutschen Malers und sagte, das Bild treffe ins Herz der aktuellen Debatten zur Klimapolitik. Auf dem hochformatigen Bild sind Eisbären vor dunkelgrauem Hintergrund zu sehen, die auf auseinanderdriftenden Eisschollen treiben. Die Atmosphäre ist düster. Manche Bären müssen mit ihren Pfoten bereits auf mehr als einer Scholle stehen, weil diese zu klein werden. Laut Nagel repräsentieren die "Eisbären" einen "achtersinnig visualisierten Hinweis auf die Klimaproblematik".
Erinnerung an den Klimawandel
Peter Nagels Wunsch ist es, dass die "Eisbären" im Bundesrat ein nachhaltiges Memento an die Klimaproblematik seien. Für seine Besucher und Besucherinnen, aber vor allem für die Politiker und Politikerinnen, die in der Länderkammer ein- und ausgehen. Nagels Werke beschäftigen sich generell mit gesellschaftlichen Fragestellungen der jeweiligen Zeit, teils auf kontroverse Weise. Typische Motive für einen Vertreter des Neuen Realismus und Mitglied der in den 60er Jahren entstandenen Gruppe ZEBRA. Die Strömung entwickelte sich als Gegenstück zu abstrakten Stilrichtungen. Sie stellt realistische Figuren und Objekte dar, verfremdet diese jedoch paradoxerweise zum Beispiel farblich und perspektivisch.
Letzte Gelegenheit zu einer Besichtigung

Impression aus der Ausstellung "Achtersinn"
© Foto: Bundesrat | Frank Bräuer
"Achtersinn", das Plattdeutsch ist und Hintersinn bedeutet, ist auch der Titel der Ausstellung von Peter Nagel im Bundesrat. Sie ist noch bis Mitte Juli in einem der Lichthöfe zu sehen. Neben den "Eisbären" werden dort verschiedene Werke Nagels aus den Jahren 1965 bis 2018 präsentiert. Die 14 Gemälde können sich Besucherinnen und Besucher im Rahmen einer Führung ansehen. Letzte Gelegenheit dazu bietet Freitag, der 5. Juli.2019, an dem der Künstler durch die Ausstellung führt. Nach deren Ende verbleibt das Gemälde dann im Bundesrat.
Norddeutsche Kunst im Bundesrat
Peter Nagel ist nicht der einzige Künstler mit geografischen oder künstlerischen Wurzeln in Norddeutschland. Die Kunst im Bundesrat ist immer auch geprägt von der Ratspräsidentschaft - derzeit hat sie Schleswig-Holstein inne. Das Büro des Bundesratspräsidenten Daniel Günther schmücken zwei Gemälde, die im Norden entstanden sind. Gemalt hat sie der Berliner Maler und Norddeutsche Realist Christopher Lehmpfuhl. Während sich Günther nach eigenen Worten mit den Lehmpfuhl-Bildern ein wenig Heimat ins Büro geholt hat, sagte er über die Gemälde Nagels, sie würden die große künstlerische Vielfalt des Landes zwischen den Meeren repräsentieren