"Wir sind in Angola, um Erfahrungen auszutauschen", sagte Daniel Günther. "Wir verfolgen die Entwicklung dieses Landes mit großem Interesse, vor allem die ersten Kommunalwahlen und die damit verbundene Staatsreform." Es sei wichtig, sich als föderal organisierte Demokratie mit anderen, ebenfalls dezentral organisierten Ländern, auszutauschen, betonte Günther.
Angola verfolgt Pläne für eine Dezentralisierung - bis 2035 soll die Selbstverwaltung der Kreise eingeführt werden, die auch direkt gewählte Vertretungen beinhaltet, wie bspw. ein Kommunalparlament. Bereits 2020 sollen erste Wahlen auf kommunaler Ebene stattfinden. Die Reform wäre die größte seit der Unabhängigkeit des Landes 1975.
Vertiefung der Beziehungen

Gespräch mit dem Staatspräsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço
© Staatskanzlei Schleswig-Holstein
In der Hauptstadt Luanda traf Daniel Günther den angolanischen Staatspräsidenten João Manuel Gonçalves Lourenço zu einem Gespräch, mit dem er sich sehr zufrieden zeigte. Ziel der Unterredung sei es gewesen, deutlich zu machen, wie wichtig Deutschland die Beziehungen zu Angola sind, sagte Günther nach dem Treffen.
Der Bundesratspräsident kam außerdem mit dem angolanischen Parlamentspräsidenten Fernando da Piedade Dias dos Santos, dem Minister für Erdöl und natürliche Ressourcen, Diamantino Pedro Azevedo, sowie dem Verteidigungsminister General Salviano de Jesus Sequeira zu Gesprächen zusammen.
Besuch im Anthropologiemuseum

Führung durch das Museu Nacional de Antropologia in Luanda
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Die angolanische Kulturministerin Maria da Piedade de Jesus empfing den Bundesratspräsidenten zu einem Abend im Anthropologiemuseum, dem Museu Nacional de Antropologia. Das Museum hat 2018 eine Kooperation mit dem Ethnologischen Museum in Berlin und dem Goethe-Institut in Angola vereinbart.
Günther bezeichnete diese Zusammenarbeit in seiner Rede als gegenseitiges Verstehen-Lernen: "Ich finde es gut, dass die angolanischen Museen, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie das Goethe-Institut zusammen diese Sammlung angolanischer Kunst erforschen und für beide Länder zugänglich machen wollen." Der Bundesratspräsident traf außerdem die Hochschulministerin Maria Sambo und übergab eine Bücherspende des Goethe-Instituts an die Museumsbibliothek.
Gang über die Messe FILDA

Daniel Günther auf der Messe FILDA in Luanda mit Wirtschaftsminister Pedro Luis da Fonseca
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Zum ersten Mal seit 2015 ist Deutschland wieder mit einem Gemeinschaftsstand des Bundes auf der FILDA (Feira Internacional de Luanda) vertreten, der größten Messe Angolas. Zusammen mit Angolas Wirtschaftsminister Pedro Luis da Fonseca besuchte Daniel Günther die Investitions- und Konsumgütermesse und den deutschen Pavillon. Der Stand auf der FILDA zeige, wie wichtig auch die wirtschaftlichen Beziehungen zu Angola seien, so Günther am Rande des Besuchs.
Weiterreise nach Namibia
Der Besuch Angolas ist Teil einer achttägigen Afrika-Reise des Bundesratspräsidenten, auf der ihn eine 18-köpfigen Delegation begleitet. Zweiter Teil der Reise ist ein fünftägiger Aufenthalt in Namibia.