Damit reiht sich Sachsen-Anhalt in eine Tradition ein, nach der die Länder, die die Präsidentschaft innehaben, mit ausgewählten Werken ihre Kunstszene in der Länderkammer vorstellen.
Die 3,5 Meter hohe Figur des Künstlers Marc Fromm steht in einem Lichthof des Bundesratsgebäudes und wirft ihren Blick in den benachbarten Plenarsaal. Sie nimmt damit die dort arbeitenden Menschen unausweichlich in ihren Bann. Der Holzbildhauer schuf die Figur aus drei Lindenbäumen innerhalb von acht Monaten. In Einzelteilen zerlegt brachte er sie vor wenigen Tagen nach Berlin. Zuvor war sie in der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Halle zu sehen.
Die Plenarsitzung unter den Beobachtung der "Laborantin" des Künstlers Marc Fromm.
© Bundesrat | Sascha Radke
Hochauflösendes Bild (jpeg, 3MB)Umgeben ist "Die Laborantin" von Fotografien aus dem Naumburger Dom - eine der fünf UNESCO-Welterbe-Stätten in Sachsen-Anhalt. Die Aufnahmen des preisgekrönten Fotografen Juraj Lipták zeigen in eindrucksvoller Perspektive die berühmten Stifterfiguren des Doms.
Verbindung von Vergangenheit und Zukunft, Kunst und Industrie
Bundesratspräsident Reiner Haseloff sieht in der Ausstellung eine gelungene Symbiose aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie verkörpere das Motto der Bundesratspräsidentschaft seines Landes "Gemeinsam Zukunft formen". "Dass Sachsen-Anhalt nicht nur eine große Kunstgeschichte vorweisen kann, sondern auch eine sehr lebendige Gegenwartskunst, davon zeugt unübersehbar die 'Laborantin'. Ihr Schöpfer, Marc Fromm, verbindet mit seinem Kunstwerk zwei Traditionslinien unseres Landes: Da ist die große Tradition auf dem Gebiet der Bildenden Kunst und da ist die Tradition Sachsen-Anhalts im Bereich der chemischen und pharmazeutischen Industrie und der Wissenschaft", so Haseloff.
Der Künstler Marc Fromm lebt und arbeitet in Halle und hat dort an der Kunsthochschule studiert. "Sachsen-Anhalt ist meine Heimat. Ein Land mit großartigen Künstlern in allen Disziplinen der Kunst. Das Land der Moderne ist auch für mich eine gute Ausgangsbasis für meine Arbeiten, insbesondere um sich an so eine gewaltige künstlerische Skulptur wie die Laborantin zu wagen. Ich hoffe, dass die Ausstellung der Laborantin im Bundesrat einen positiven Beitrag zu den komplexen Gesprächen über die Herausforderungen unserer Zeit leisten kann," erklärte der Künstler im Bundesrat.
Die Ausstellung steht noch bis 30. Juni 2021 im Bundesrat. Pandemiebedingt ist sie für Gäste derzeit leider nur virtuell zu erleben.