Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma Bundesratspräsidentin Schwesig: Ausgrenzung, Gewalt und Mord dürfen nie wieder die Oberhand gewinnen

Foto: Bundesratspräsidentin hält die Rede

© Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern

Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig nahm am 2. August 2024 auf dem Gelände des früheren Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau an den Veranstaltungen zum Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma teil.

„Das Unrecht, das hier begangen wurde, ist nicht in Worte zu fassen. Das Leid ist unermesslich. Ich gedenke in Demut den misshandelten und ermordeten Kindern, Frauen und Männern der Sinti und Roma. Das an ihnen begangene Unrecht, ihr Leid, aber auch ihren Mut dürfen wir nicht vergessen“, erklärte Schwesig zu Beginn ihrer Rede beim Gedenkakt der internationalen parlamentarischen und politischen Vertretungen.

Schwesig erinnerte daran, dass im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau mehr als eine Million Menschen getötet wurden. „Als Deutsche nach Auschwitz zu kommen, ist unsere Verantwortung. Deutsche waren verantwortlich für den millionenfachen Mord. Deutsche waren verantwortlich für die Rassenideologie, mit der dieser Mord gerechtfertigt wurde. Ich stehe hier im Bewusstsein deutscher Verantwortung und Schuld. Ich schäme mich für das, was Deutsche den Menschen angetan haben. Gleichzeitig bin ich dankbar, als Präsidentin des Bundesrates gemeinsam mit Ihnen allen hier sein zu dürfen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat hier in Auschwitz einmal gesagt: ‚Die Versöhnung ist eine Gnade, die wir Deutsche nicht erhoffen konnten oder gar erwarten durften. Aber wir wollen ihr gerecht werden.‘ Wir sind in den vergangenen 80 Jahren in Europa Nachbarn, Partner, Verbündete und Freunde geworden. Diese Freundschaft zu erhalten und weiter auszubauen, daran möchte ich mitwirken.“

Foto: Staatsministerin Claudia Roth, Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, in der Ausstellung

Bundesratspräsidentin besichtigt Ausstellung zum Völkermord an den Sinti und Roma

© Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern

Während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden 500.000 Sinti und Roma ermordet. 20.000 allein in Auschwitz. „Es hat lange gedauert, bis Sinti und Roma als Verfolgte und Opfer des Nazi-Regimes anerkannt wurden. Viele, die den Konzentrationslagern entkommen sind, mussten später erneut unter Diskriminierung, rassistischem Hass und Gewalt leiden. Bis heute richten sich Vorurteile gegen Sinti und Roma. Immer wieder gibt es Bestrebungen, die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zu verharmlosen. Es gibt wieder politische Kräfte, die die Demokratie angreifen. Dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen“, erinnerte Schwesig. „Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass Rassenwahn, Ausgrenzung, Gewalt und Mord nie wieder die Oberhand gewinnen.“

Foto: Stilles Gedenken vor den niedergelegten Kränzen, Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth (l.) und Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (2. v. r.)

Gedenken an die Opfer des Vernichtungslagers Auschwitz vor der "Todeswand"

© Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern

Zu Beginn ihres Besuches in Auschwitz legte die Bundesratspräsidentin einen Kranz zum Gedenken an alle Opfer des Konzentrations- und Vernichtungslagers nieder. „Auschwitz ist ein furchtbarer Ort, weil hier so viele Menschen gequält und getötet wurden. Aber Auschwitz ist der richtige Ort, um gemeinsam, von Herzen und mit voller Überzeugung zu sagen: Nie wieder. Never again. Nigdy wiecej. Ci Bistrau Prej Tumen“, sagte Schwesig zum Abschluss ihrer Rede. „Ich weiß, dass meine Generation keine Schuld trägt. Aber wir haben die Verantwortung, dass wir die Erinnerung wachhalten und dass so etwas nie wieder passiert. Und ich kann versprechen, dass ich und viele andere meiner Generation alles dafür tun werden.“

Stand 02.08.2024

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