Sie gilt als eine der letzten Universalkünstlerinnen: Bildhauerin, Malerin, Dichterin, Filmemacherin und Performerin. Rebecca Horn hat die deutsche Kunstszene der vergangenen 50 Jahre beeinflusst, wie kaum ein anderer Künstler. Ihre Werke sind in den renommiertesten Kunsthäusern der Welt zu bestaunen.
„Drei Grazien“ in der Wandelhalle
Und im Gebäude des Bundesrates. "Drei Grazien" heißt das Kunstwerk, das die Atmosphäre in der Wandelhalle im ehemaligen Preußischen Herrenhaus seit dem Umbau zum Sitz des Bundesrates im Jahr 2000 eindrucksvoll mitbestimmt.

Kunst von Rebecca Horn
© Bundesrat | Dirk Deckbar
Hochauflösendes Bild (jpeg, 4MB)Wer durch diesen repräsentativen Saal vor dem Plenarsaal des Bundesrates schreitet, verändert seine Umgebung. Mit jeder Bewegung im Raum beginnen in den drei Kuppelöffnungen goldene, matt glänzende Lanzen sanft im Kreis zu schwingen. Mit der Installation an der Decke korrespondiert ein im Boden eingelassener kreisrunder Spiegel, der den Blick von oben nach unten zieht.
Objekte in Bewegung
In einem Interview aus dem Jahr 2015 erläutert die Künstlerin den Bezug ihres Werkes zur Institution:
"Gerade für den Bundesrat mit dem Plenarsaal und den politischen Geschehnissen, die hier stattfinden, ist es ganz wichtig, dass es hier eine Öffnung gibt, es eine Beweglichkeit gibt, eine Möglichkeit des Umdenkens und des Neusehens."
Vielfach prämierte Künstlerin
Horn wurde am 24.März 1944 im Odenwald geboren. Sie erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, zum Beispiel den Hessischen Kulturpreis (2010) und den Premium Imperiale in Tokio. Seit 2016 gehörte sie dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste an und wurde 2019 mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
Rebecca Horn verstarb am 6. September 2024 in Bad König. Die "Drei Grazien" können Sie bei einer Führung durch den Bundesrat besichtigen. Bis zum 13. Oktober 2024 zeigt das Haus der Kunst München Werke der Ausnahmekünstlerin in einer Sonderausstellung.