Rehlinger mahnte aus Anlass des Jahrestages: „80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs: Ein Tag der Befreiung von Terror, Krieg und der menschenverachtenden Ideologie, die von Deutschland ausgegangen waren. Gerade weil immer weniger Zeitzeugen davon aus erster Hand berichten können, ist es umso wichtiger, dass wir Nachgeborenen das Gedenken an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs wachhalten. Es ist ein Tag, der uns an die besondere historische Verantwortung unseres Volkes erinnert: dass nie wieder Faschismus und Krieg von deutschem Boden ausgehen dürfen.“
Gedenken im Reichstagsgebäude

Blick auf die Bundesratsbank während der Gedenkrede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
© Deutscher Bundestag | Thomas Köhler / photothek
An der Gedenkveranstaltung im Plenarsaal des Deutschen Bundestages nahmen neben der Bundesratspräsidentin auch die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (Nordrhein-Westfalen), Alexander Schweitzer (Rheinland-Pfalz) und Dietmar Woidke (Brandenburg), Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern) und die Bürgermeister Kai Wegner (Berlin) und Andreas Bovenschulte (Bremen) sowie weitere Vertreter der Länder teil.
Eröffnet wurde die Gedenkstunde von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner; Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt die Gedenkrede. Um an die Schrecken des Krieges zu erinnern, lasen drei junge Ehrenamtliche des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge aus Zeitzeugenberichten von Walter Kempowski, Ruth Klüger und Thomas Mann.
Kranzniederlegung an der Neuen Wache

Kranzniederlegung und stilles Gedenken an der Neuen Wache
© Bundesregierung | Dominik Butzmann
Vor der Gedenkstunde hatte die Bundesratspräsidentin gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Bundeskanzler Friedrich Merz und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Stephan Habarth an der Neuen Wache Kränze zum stillen Gedenken niedergelegt. Seit 1993 dient das ehemalige Wachgebäude in der Straße Unter den Linden als zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Ökumenischer Gottesdienst

Die Spitzen der Verfassungsorgane beim ökumenischen Gottesdienst
© Bundesregierung | Dominik Butzmann
Begonnen hatte der Tag des Gedenkens mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Die Ruine der zerstörten historischen Kirche und der markante Neubau stehen wie kaum ein anderes Gebäude für die bleibende Erinnerung an die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Im Zentrum des Gottesdienstes standen das Eingeständnis von Schuld, der Dank für die Versöhnung und die Sorge um den Frieden. Er wurde von der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing geleitet. Geistliche aus verschiedenen Ländern, unter anderem aus Frankreich und der Ukraine, hielten die Fürbitten; auch Vertreter des Judentums waren anwesend.
Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation
Der 8. Mai gilt gemeinhin als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. An diesem Tag unterzeichneten 1945 die letzten deutschen Streitkräfte in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation. Damit war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.